Neue Ideen und alte Werkzeuge – Perspektiven 3

Alles ist ein ständiger Remix.

Neue Ideen und alte Werkzeuge – Perspektiven 3

Mein Name ist Sebastian Herold und ich versende jede Woche Perspektiven. Ich schreibe darüber, wie wir uns wieder mit uns selbst und anderen verbinden können — über kreative Langeweile, sinnvolle Produktivität und Wachstum. Danke, dass du hier bist. Wenn dir der Newsletter gefällt, leite ihn bitte an einen guten Freund weiter. Und wenn diese E-Mail an dich weitergeleitet wurde, hol dir hier deine eigene. ✨

Lass uns beginnen.


Hallo Freunde,

ich kann mich gut an die unangenehme Situation erinnern, in der Schule, in der Uni oder bei einem Meeting in der Arbeit zusammenzusitzen, auf der gemeinsamen Suche nach neuen Ideen oder Vorschlägen für ein neues Projekt.

Alle warten gespannt und niemand traut sich, den Anfang zu machen. Man hat genügend Ideen in seinem Kopf, aber man zögert, sie auszusprechen, weil „das ist ja nicht die allerneueste Erkenntnis“ oder „so neu ist dieser Vorschlag jetzt auch nicht.“

Was für ein Quatsch.

Wenn es eine Sache gibt, die ich meinem jüngeren Ich übermitteln würde, dann das: Trau dich, deine Ideen frei heraus zu formulieren, denn keine Idee ist originell. Alles war in der einen oder anderen Form bereits da.

Du musst nicht so viel Kraft und Zeit dafür verschwenden, ständig das Rad neu erfinden zu wollen, nur weil das Prinzip von Originalität in unserer Gesellschaft so außerordentlich überschätzt wird.

Mir hat dieses Konzept sehr geholfen, eine gewisse Lockerheit in meinem kreativen Prozess zu entwickeln. Abgesehen davon ist eine Idee, die wirklich gut ist (was eine gute Idee ist, darüber lässt sich natürlich streiten) hochgradig ansteckend. Vielleicht bist du dir dessen nicht bewusst, aber du benutzt jeden Tag das mächtigste Werkzeug, das der Menschheit zur Verfügung steht — und das ganz ohne Anleitung.


Denkwerkzeug

Bei meiner freiberuflichen Arbeit gibt es manchmal Tage, da stehe ich vor zwei Problemen:

  1. Ich verliere oft den Fokus.
  2. Ich weiß am Ende des Tages nicht, wie viel Zeit ich für welche Projekte benötigt habe.

Rize ist ein Produktivität- und Zeitmanagement-Tracker, der mir dabei hilft, die Übersicht zu behalten. Ich strukturiere damit die Arbeitszeit an meinen Projekten und das Beste: Es läuft im Hintergrund und loggt automatisch die Zeiten und die verwendeten Programme mit.

Mir gefällt der Ansatz, dass am Ende der jeweiligen Woche eine Zusammenfassung erstellt wird und sich damit Kreativitätslöcher und produktive Zeiten besser bestimmen lassen. Wenn ihr Rize ausprobieren wollt, benutzt diesen Link. Damit bekommt ihr 30 Tage geschenkt und ich auch.


Psychologie

Mentale Gesundheit in der Chefetage

Jeder dritte Vorgesetzte ist ein kranker Quäler

Die Personalberatung Kienbaum hat schon vor Jahren etwa 500 Führungskräfte aufgrund eines Psycho-Fragebogens analysiert und einen hohen Prozentsatz an Schwerstneurotikern unter Vorgesetzten festgestellt. Diese Personen haben sie dem Unternehmen gegenübergestellt und herausgefunden: Je neurotischer Vorgesetzte sind, desto weniger erfolgreich ist die Firma. Psychopathische Chefs machen Firmen kaputt, gute Chefs sind die Ausnahme.


Produktivität

Warum Kaffeehäuser die Kreativität fördern

(Nein, es liegt nicht am Koffein.)

Ein Forscherteam unter der Leitung von Ravi Mehta von der University of Illinois in Urbana-Champaign fand heraus, dass Personen, die einem moderaten Lärmpegel (siebzig Dezibel) ausgesetzt waren, bei einer Prüfung zum kreativen Denken besser abschnitten als diejenigen, die entweder einem hohen Lärmpegel oder völliger Stille ausgesetzt waren. Mehta glaubt, dass mäßiger Lärm es uns ermöglicht, „in einen Zustand der Ablenkung oder des diffusen Fokus zu gelangen“.


Ein Gedanke

„Auf der Erde gibt es 7 Milliarden Gehirne, von denen jedes seine eigene, unabhängige Realität erschafft, die sich nur geringfügig mit der der anderen überschneidet. Das sind eine Menge Paralleluniversen. Und nur eine einzige Hauptfigur in jedem.“ — François Chollet auf Twitter


Das habe ich diese Woche gelernt.

Was du unter Kontrolle hast:

  • was du tust
  • was du sagst
  • was du denkst

Was du nicht unter Kontrolle hast:

  • was andere Leute tun
  • was andere Leute sagen
  • was andere Leute denken

  • Die Abwesenheit von schlechten Gedanken registrieren. Viel zu oft bemerken wir, dass wir schlecht drauf sind und negative Gedanken haben. Aber es ist auch wichtig, ihre Abwesenheit zu bemerken und den Moment zu erkennen, wenn sie wieder vorüber sind.
  • Du musst nicht immer verfügbar sein. Zeit ist unser größtes Gut. Wenn wir anderen leichtfertig unsere Zeit schenken, sind wir nicht besser als diejenigen, die sie verschwenden. Kalender, Zeitpläne und Erinnerungshilfen sollen uns helfen. Wir sollten nicht ihr Sklave werden.
  • Deine Atmung ist ein großartiges Stimmungsbarometer. Wie du atmest, ist oft, wie du dich fühlst.
  • Entscheidungen, die auf Angst basieren, führen fast immer zu suboptimalen Ergebnissen.
  • Menschen sind komplexe Wesen. Man sollte nie den Fehler begehen, von vornherein anzunehmen, dass man ihre Motive verstehen würde.
  • Freundlichkeit ist kostenlos, verschenke sie großzügig. Eine freundliche Geste. Freundliche Worte. Eine freundliche Art.
  • Je öfter wir an ein Gefühl denken, desto öfter empfinden wir es auch.
  • Es gibt kein größeres Geschenk für einen Menschen, als ihn so zu lassen, wie er ist, statt ihn so zu wollen, wie wir das wollen.
Sammle Momente, nicht Dinge.